Ein Schweizer Hausbesitzer im Kanton Zürich staunte nicht schlecht, als er bei Gartenarbeiten auf einen metallenen Schachtdeckel stieß. Neugierig geworden, hob er die schwere Platte an – und blickte in einen dunklen, längst vergessenen Raum. Was zunächst wie ein gewöhnlicher Kanalisationszugang aussah, entpuppte sich als historisches Zeitzeugnis.
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Bei näherer Untersuchung mit Taschenlampe und Kamera offenbarte sich ein gut erhaltener Keller aus den 1930er Jahren. Die Wände waren mit alten Werbeplakaten beklebt, auf dem Boden standen verstaubte Milchflaschen aus Glas und eine funktionstüchtige Petroleumlampe. Besonders verblüffend: Ein vollständig eingerichteter Werkzeugschrank, als hätte der Besitzer nur kurz Pause gemacht.
Lokale Historiker identifizierten den Raum als Relikt aus der Zeit der Schweizer Landesverteidigung. „Solche privaten Schutzräume wurden während der Kriegsjahre oft angelegt“, erklärt Markus Fischer vom Ortsmuseum. „Aber dieser ist außergewöhnlich gut erhalten.“ In einer Holzkiste fanden sich zudem Briefe und Tagebücher, die nun ausgewertet werden.
Die Behörden haben den Fund dokumentiert, betonen aber, dass keine Gefahr von dem Raum ausgeht. Interessanterweise fehlt jeder Hinweis auf den ursprünglichen Besitzer in den Gemeindearchiven. „Vielleicht war dies das Geheimnis eines Einzelgängers“, mutmaßt Archäologin Claudia Meier.
Der Entdecker plant nun, den Raum als kleines Privatmuseum zu erhalten. „Diese Zeitkapsel gehört zur Geschichte unseres Hauses“, sagt er. Für Geschichtsinteressierte ist der Fund ein Glücksfall – er gibt seltene Einblicke in den Alltag der Schweiz in turbulenten Zeiten. Wer weiß, welche vergessenen Schätze noch in Schweizer Gärten schlummern?